Die Schweiz hat ein Plastikproblem. Besser gesagt: Sie hat ein Problem mit Plastikmüll. Gemäss der NGO Oceancare wirft jede Einwohnerin und jeder Einwohner unseres Landes pro Jahr 95 Kilogramm Plastikmüll weg – also etwa das Gewicht eines ausgewachsenen Ziegenbocks. Auch die über 23 Millionen Bezahlkarten, die in der Schweiz im Einsatz sind, bestehen fast alle aus dem erdölbasierten Plastik PVC. Der Kreislauf des Plastiks? Es wird mit fossilen Brennstoffen hergestellt, ist im schlimmsten Fall bloss einige Minuten im Einsatz (beispielsweise ein Plastiksack) und landet schliesslich im Müll, worauf es verbrannt wird. Die neue Debitkarte der BEKB baut hingegen auf nachwachsende Rohstoffe – und ist in industriellen Kompostierungsanlagen recycelbar.
Nachhaltigere Debitkarte: Maisstärke-Kunststoff statt Polyvinylchlorid (PVC)
Dem Finanzsektor kommt – als zentraler Wirtschaftssektor – eine Vorbildfunktion in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften zu. Die BEKB möchte mit ihrer Debit Mastercard und ihrer STUcard aus Biokunststoff ein weiteres Zeichen setzen, dass sie diese Rolle ernst nimmt. «Unsere Debitkarten bestehen neu aus Polylactid (PLA), einem 100% biobasierten Kunststoff», sagt Hans von Felten, Produktverantwortlicher Karten & Automaten bei der BEKB. «Die Milchsäure wiederum wird aus Mais oder Zuckerrohr hergestellt.» Somit sind die Bankkarten industriell komplett kompostierbar. Selbst wenn sie verbrannt werden, entstehen wesentlich weniger giftige Emissionen als bei herkömmlichen Karten aus PVC-Kunststoff, den wir gemeinhin als «Plastik» bezeichnen. Wichtig ist aber, dass Bankkunden ihre abgelaufene Karte nicht einfach in den Müll werfen, sondern an die BEKB zurückgeben, damit sie fachgerecht recycelt werden kann. Die Firma NiD aus La Chaux-de-Fonds, welche die Maisstärke-Karte für die BEKB produziert hat, wird diesen Auftrag übernehmen.
Kreislaufwirtschaft anstreben – mit der Natur als grossem Vorbild
Die Natur selbst ist eine Kreislaufwirtschaft. Ein Samen wird zum Baum, der Baum wächst, stirbt und wird zu Humus – in dem erneut ein Samen wächst. «Für uns und die Debitkarte aus Maisstärke heisst das: Einsammeln der alten Karten, Sortierung von Materialien in Zusammenarbeit mit dem Recycling-Partner NiD – und Wiederverwertung, wo immer möglich», sagt Hans von Felten.