Publikationsdatum: 21.09.2015
Die Pensionskassen stehen heute vor mehreren Herausforderungen. Einerseits bewirkt die steigende Lebenserwartung eine verlängerte Rentenbezugsdauer, so dass das individuelle Sparkapital für eine immer längere Zeit reichen muss. Anderseits müssen die Kassen aufgrund der anhaltenden Tiefzinsphase an den Finanzmärkten weiterhin mit Renditen rechnen, die zu tief für die Sicherung der zukünftigen Renten sind. Der Gesetzgeber verlangt, dass das Pensionskassenkapital voll erhalten sein muss.
Vorausschauende Planung aus der Position der Stärke
Die Pensionskasse der Berner Kantonalbank befindet sich im finanziellen Gleichgewicht. Der Deckungsgrad betrug per 1. Januar dieses Jahres 109,7 Prozent, was einem guten Wert entspricht. Trotzdem hat der Verwaltungsrat der BEKB im Sinne einer vorausschauenden Planung entschieden, die Pensionskasse zum jetzigen Zeitpunkt nachhaltig zu stärken. Der Entscheid erfolgt auf Grund einer absehbareren Entwicklung und aus freien Stücken. Er soll die finanziellen Interessen der Versicherten – auch für künftige Generationen – langfristig sichern. Die BEKB will mit geeigneten Massnahmen frühzeitig und aus der Position der Stärke einer absehbaren Entwicklung entgegentreten.
Kombination der Stärkungsmassnahmen
Die Stärkung der Pensionskasse wird in mehreren Schritten umgesetzt. Die Altersguthaben der Aktiven und die Rentendeckungskapitalien werden um 125 Millionen Franken aufgestockt. Rund ein Drittel davon bestreitet die Pensionskasse aus eigenen Reserven. Die BEKB als Arbeitgeberin beteiligt sich mit circa 90 Millionen Franken an der Finanzierung.
Per 1. Januar 2016 senkt die Pensionskasse den technischen Zinssatz von 2,5 auf 2,0 Prozent. Dieser entspricht dem Zinsertrag, der während der Laufzeit einer Rente eingerechnet ist. Die Senkung erfolgt vor allem, weil die Renditeerwartungen an den Finanzmärkten unter Druck sind. Als Konsequenz wird auch der Umwandlungssatz von 6,0 auf 4,95 Prozent gesenkt. Diese Kennzahl zeigt die Umwandlung des angesparten Alterskapitals in eine jährliche Altersrente. Zum Ausgleich der Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes werden die Arbeitnehmerbeiträge an die Pensionskasse entsprechend erhöht.
Per 1. Januar 2016 stellt die Pensionskasse der BEKB zudem von der Perioden- auf die Generationentafel um. Bei der Periodentafel wurde die Sterblichkeitsabnahme der Zukunft nicht eingerechnet. Weil die Betrachtung vergangenheitsorientiert stattfindet, waren immer wieder Rückstellungen erforderlich. Die Generationentafel ist zukunftsgerichtet und enthält eine Prognose über die erhöhte Lebenserwartung. Der Kapitalbedarf ist grösser als bei der Periodentafel.
Zukunftsgerichtete Lösung
Die BEKB will ihren Versicherten heute und künftig Renten auszahlen, die einen angemessenen Lebensstandard sichern. Mit den beschlossenen Massnahmen ist dies langfristig möglich.
Kein Einfluss auf operatives Ergebnis
Die Finanzierung hat keinen Einfluss auf das laufende operative Ergebnis der Bank, da sie aus ausserordentlichen Erträgen und aus der Auflösung von Reserven für Allgemeine Bankrisiken erfolgt. Auch die Dividendenpolitik wird damit nicht beeinträchtigt.