BEKB-Immobilienbarometer
Aktualisiert am 11.11.2024
Die BEKB veröffentlicht halbjährlich, jeweils im Frühling und Herbst, die neusten Fakten rund um die Entwicklungen zum kantonalen Immobilienmarkt. Neben den neusten Ausprägungen beim Wohneigentum wird die Preisentwicklung über einen Zeitraum von 20 Jahren abgebildet.
Der Berner Immobilienmarkt zeigt einen stabilen Aufwärtstrend bei den Preisen für Wohneigentum, wie die aktuelle Ausgabe des BEKB-Immobilienbarometers zeigt. Kaufinteressenten, die auf eine moderate Preisentwicklung warten, müssen sich weiterhin gedulden. Der Leitzins der Schweizerischen Nationalbank wurde im September auf 1 Prozent gesenkt, was die Hypotheken für potenzielle Käufer günstiger macht.
Die Attraktivität des Kantons Bern als Wohn- und Arbeitsort ist nach wie vor hoch, was sich in einem starken Bevölkerungswachstum und einer anhaltenden Nachfrage nach Wohneigentum niederschlägt. Allerdings ist die Neubautätigkeit auf den tiefsten Stand seit zwei Jahrzehnten gesunken, was den Druck auf den Wohnungsmarkt erhöht.
Die Leerstandsquote bei Mietwohnungen ist 2024 erneut gesunken, was auf eine steigende Nachfrage hindeutet. Auch auf dem Mietwohnungsmarkt sind trotz besserer Verfügbarkeit Preissteigerungen zu beobachten. Die Arbeitslosenquote im Kanton bleibt auf einem historisch tiefen Niveau und die Zahl der offenen Stellen nimmt stetig zu. Solange diese positiven Effekte anhalten, dürfte die Situation auf dem Wohnungsmarkt angespannt bleiben.
BEKB-Immobilienbarometer: Herbstausgabe 2024(PDF, 751.9 KB)
BEKB-Immobilienbarometer: Unsere bisherigen PublikationenErfahren Sie noch mehr über den Berner Immobilienmarkt. Frühlingsausgabe 2024(PDF, 857.6 KB) |
Rund fünf Jahre ist es her, seit auf dem Berner Eigenheimmarkt letztmals ein Unterbruch der Preisentwicklung beobachtet werden konnte. In der Zwischenzeit lag die durchschnittliche jährliche Wertsteigerung auf dem kantonalen Haus- und Wohnungsmarkt bei über 3 Prozent. Die aktuell gemessene Preissteigerung von 3,3 Prozent reiht sich somit nahtlos in diesen Trend ein. Im gesamtschweizerischen Vergleich ist die Zahlungsbereitschaft der Eigenheimkäufer in den letzten zwölf Monaten mit 3,8 Prozent noch etwas stärker gestiegen. Auch dies entspricht dem langjährigen Trend.
Die Berner Kantonalbank und IAZI zeigen, dass die Preisdynamik weiterhin stabil bleibt, wobei insbesondere Regionen mit moderatem Preisniveau an Bedeutung gewinnen.
In den vergangenen Jahren warteten die Oberländer Regionen und besonders Obersimmental-Saanen mit massiven Wertzunahmen auf, die massgeblich durch den Zweitwohnungsmarkt getrieben wurden. Zum Ende des Herbstquartals 2024 hat sich die Dynamik sichtlich beruhigt.
Auffallend ist die ebenfalls überdurchschnittliche Preissteigerung von 3,9 Prozent innert Jahresfrist im Oberaargau. Ein Blick auf die langfristige Entwicklung seit 1998 zeigt, dass die Immobilienpreise in dieser Region bisher am schwächsten gewachsen sind. Aufgrund der starken Wertsteigerungen verlagert sich die Nachfrage nach Wohneigentum zunehmend in Regionen mit moderatem Preisniveau. Dies führt zeitverzögert dazu, dass die Anbieter ihrerseits mit steigenden Preisforderungen auf das veränderte Umfeld reagieren.
Die Preisunterschiede für ein freistehendes Musterobjekt mit 140 m² Wohnfläche und 600 m² Grundstücksfläche im Alter von zehn Jahren sind erheblich. Während solche Objekte im Berner Jura, im Oberaargau und im Emmental teilweise für weniger als 700.000 Franken angeboten werden, sind in den größeren Städten mindestens 1 Million Franken erforderlich – und in vielen Lagen sogar noch deutlich mehr. In der Stadt Bern könnte die Grenze von 2 Millionen Franken aufgrund der aktuellen Marktdynamik bald überschritten werden.
Trotz der allgemeinen Marktanspannung und der steigenden Preise gibt es auch positive Nachrichten für potenzielle Hauskäufer, die nach einem passenden Objekt suchen: Die Anzahl der verfügbaren Einfamilienhäuser im Kanton ist zum zweiten Mal in Folge gestiegen und liegt mit 720 Einheiten deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Gleichzeitig hat die Neubauaktivität bei Einfamilienhäusern jedoch einen Tiefpunkt erreicht, weshalb das Angebot zunehmend auf Bestandsbauten umschwenkt.
| Objekttyp | freistehend |
|---|---|
| Alter | 10 Jahre |
| Lage im Ort | gut |
| Grundstücksfläche in m2 | 600 |
| Nettowohnfläche in m2 | 140 |
| Anzahl Zimmer | 5,5 |
| Anzahl Badezimmer | 2 |
| Raumvolumen in m3 | 700 |
| Bauqualität | gut |
| Zustand des Gebäudes | gut |
Die wachsende Zahlungsbereitschaft für Stockwerkeigentum hat spürbare Auswirkungen auf das Preisniveau. Eine typische 5-Zimmer-Eigentumswohnung mit 110 m² Wohnfläche, Balkon und Garagenplatz wird im Durchschnitt in den Berner Gemeinden für etwa 650'000 Franken angeboten. Wer dasselbe Objekt in Thun oder Interlaken erwerben möchte, muss mit Preisen von rund 860'000 beziehungsweise 870'000 Franken rechnen, während die Musterwohnung in der Stadt Bern über 1,2 Millionen Franken kostet. Im überregionalen Vergleich liegt das Preisniveau ähnlich hoch wie in der Stadt Luzern.
Wie im Häusermarkt ist auch bei der Verfügbarkeit von Eigentumswohnungen eine merkliche Lockerung festzustellen. Die Zahl ungenutzter Objekte ist im vergangenen Jahr von etwa 550 auf 650 gestiegen. Angesichts der anhaltend hohen Nachfrage und der zahlreichen Kaufinteressenten – sowohl aus dem Kanton als auch darüber hinaus – bedeutet dies jedoch nicht zwangsläufig eine Entspannung bei der Preisentwicklung. Die steigende Liquidität könnte die Marktdynamik zumindest etwas abbremsen.
| Wohnungstyp | Etagenwohnung |
|---|---|
| Alter | 5 Jahre |
| Lage im Ort | gut |
| Nettowohnfläche in m2 | 110 |
| Anzahl Zimmer | 5 |
| Anzahl Badezimmer | 2 |
| Balkon-/Terrassenfläche in m2 | 15 |
| Wertquote in ‰ | 170 |
| Bauqualität | gut |
| Zustand des Gebäudes | gut |
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Diese Daten dienen ausschliesslich zur Information. Für die Erstellung des Immobilienbarometers arbeitet die BEKB mit dem Immobiliendienstleister IAZI zusammen. Die Herausgeber garantieren nicht für Richtigkeit und Vollständigkeit, alle Angaben sind deshalb ohne Gewähr. Die auf der Website bzw. in der Broschüre enthaltenen Informationen dürfen unter korrekter Angabe der Quelle von Dritten verwendet werden.
