Medienmitteilung – Jahresabschluss 2022 (Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR)

BEKB baut Kundengeschäft weiter aus

Die Berner Kantonalbank AG (BEKB) erzielt im anspruchsvollen Geschäftsjahr 2022 erneut ein starkes Ergebnis und übertrifft damit das gute Vorjahresergebnis: Der Jahresgewinn konnte um 3 Prozent auf 159,6 Millionen Franken erhöht werden. Dies trotz des höheren Geschäftsaufwands und der einmaligen Abschreibungen, die durch die Gründung der BEKB-Tochterfirma aity AG entstanden sind.

Publikationsdatum: 02.02.2023 Ad-Hoc

«Die wirtschaftliche Grosswetterlage hat sich 2022 erheblich verändert. Die Zinswende und eine hohe Unsicherheit haben die Finanzmärkte durchgeschüttelt. Dank unserer konsequenten Strategieumsetzung konnten wir sowohl den operativen Geschäftserfolg als auch den Gewinn erneut steigern», so das Fazit von Armin Brun, CEO der BEKB. Und weiter: «Dies bestätigt einmal mehr unser Geschäftsmodell, das auf Engagement, Vertrauen und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.»

Insbesondere das Kundengeschäft konnte ausgebaut werden. Wir profitieren von unserem überzeugenden Filialformat und unserem Betreuungsansatz «Seite an Seite». Unser modernisiertes BEKB-Standortnetz und unser Betreuungsansatz erlauben uns, unsere Kundinnen und Kunden noch besser zu beraten. Damit wächst die BEKB nachhaltig und bietet Beratung bei Themen wie der Immobilienfinanzierung, der Vorsorge oder der Finanzanlagen gesamtheitlich an. Bis Ende 2023 wird die Modernisierung des BEKB-Standortnetzes abgeschlossen sein. 

Bei den Kundenausleihungen erreicht die BEKB ein Volumen von 27,7 Milliarden Franken. Sie erzielt damit ein Plus von 5,5 Prozent. Davon belaufen sich die Hypothekarforderungen auf 26 Milliarden Franken (+4,9 Prozent). In den vergangenen zwei Jahren sind die Ausleihungen der BEKB gewollt überdurchschnittlich gewachsen. Vor dem Hintergrund der sich nun verändernden Marktverhältnisse bietet die BEKB seit vergangenem Sommer ein differenziertes Finanzierungsmodell mit drei Zinskurven an – abhängig von der Belehnungshöhe.

Trotz der markanten Kursrückgänge an den Finanzmärkten konnte die BEKB bei den Kundenvermögen einen Neugeldzufluss von 614,7 Millionen Franken verzeichnen. «Das Jahr 2022 war aus Anlegersicht allerdings das schlechteste Jahr seit der Finanzmarktkrise 2008 – Aktien und Obligationen erfuhren eine markante Korrektur um fast minus 17 Prozent», so Armin Brun. 

Geschäftsaufwand durch aity-Gründung höher

Der Geschäftsertrag stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent. Der Geschäftsaufwand fiel im Vorjahresvergleich mit rund 254,9 Millionen Franken (+6,8 Prozent) höher aus. Einerseits stiegen die Ausgaben für Marktaktivitäten im Vergleich zu den Pandemie-Jahren 2020/21. Andererseits stiegen die IT-Kosten, und die Gründung der BEKB-Tochtergesellschaft aity AG führte zu einmaligen Aufwendungen und höheren Abschreibungen.

Die aity AG ist seit Anfang April 2022 operativ tätig mit dem Fokus, die Innovationskraft der BEKB weiter zu fördern und die Kooperationsfähigkeit in Ökosystemen zu steigern. So kann die BEKB künftig noch rascher auf die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden reagieren. 

Der operative Geschäftserfolg erhöhte sich um 12,2 Prozent. Insgesamt resultierte ein Jahresgewinn von 159,6 Millionen Franken gegenüber 154,9 Millionen Franken im Vorjahr. Dies entspricht einer Erhöhung um 3 Prozent.

 

Kennzahlen im Überblick

in Mio. CHF


2022 2021 Veränderung 
Bilanzsumme 39'757 38'994 +2.0%
Kundenausleihungen
davon Hypothekarforderungen
27'660
25'951
26'218
24'731
+5.5%
+4.9%
Kundengelder im engeren Sinne 27'385 26'306 +4.1%
Kundenvermögen
davon Neugeld
38'987
614.7
40'717
513.2
-4.2%
+19.8%
Eigenkapital nach Gewinnverwendung 2'677 2'620 +2.2%
Brutto-Zinserfolg 304.2 286.0 +6.4%
Netto-Zinserfolg 315.4 303.9 +3.8%
Kommissionserfolg 108.9 112.3 -3.0%
Handelserfolg 37.5 24.9 +50.3%
Geschäftsertrag 485.7 463.5 +4.8%
Geschäftsaufwand 254.9 238.6 +6.8%
Geschäftserfolg 170.4 178.6 -4.6%
Geschäftserfolg operativ 175.9 156.7 +12.2%
Gewinn 159.6 154.9 +3.0%
Dividendenausschüttung 89.5 85.7 +4.3%
Basel-III-Gesamtkapitalquote 19.4% 19.0% +2.2%

Erneute Dividendenerhöhung beantragt 

Auf Basis der Bandbreite für die Ausschüttungsquote von mindestens 50 bis maximal 70 Prozent und des erfolgreichen Geschäftsjahrs schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 16. Mai 2023 eine Erhöhung der Dividende von 9.20 Franken auf 9.60 Franken pro Aktie vor. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von rund 56 Prozent und einer Dividendenrendite von rund 4,3 Prozent.

Nachdem 2021 der Aktienkurs der BEKB-Namenaktie auf 202.50 Franken gesunken war, hat sich dieser im vergangenen Jahr erholt und stieg per Ende 2022 um 9,9 Prozent auf 222.50 Franken. «In unsicheren Zeiten an den Finanzmärkten entwickelt sich unsere Aktie besser, sie verhält sich ähnlich wie eine Obligation», freut sich Finanzchef Alois Schärli.

Nachhaltigkeit als Grundhaltung

Unsicherheit verursachte auch die drohende Energiemangellage, welche die öffentliche Debatte im 2022 geprägt hat. Die BEKB hat die vom Bund ausgerufene Energiespar-Initiative aktiv unterstützt und diverse Massnahmen umgesetzt. Mittlerweile hat sich die Energiesituation für den Winter 2022/23 zwar entspannt. Trotzdem bleibt die BEKB in diesem Thema aufmerksam. Als Bank mit einer langen Tradition in nachhaltigem Denken und Handeln sind wir uns unserer Verantwortung bewusst.

Als eine der ersten Schweizer Banken ist die BEKB Anfang 2022 der Net-Zero Banking Alliance (NZBA) der UNO beigetreten und verpflichtet sich damit, ihre Kredit- und Anlageportfolios bis spätestens 2050 auf Netto-Null-Emissionen auszurichten.

Die BEKB berücksichtigt seit Jahrzehnten alle Aspekte der Nachhaltigkeit in ihren Dienstleistungen, im Bankbetrieb, als Arbeitgeberin sowie im Rahmen ihres sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Engagements. Ob nachhaltig anlegen, vorsorgen oder renovieren – die BEKB unterstützt ihre Kundinnen und Kunden mit einer entsprechenden Produktepalette. So sind rund 1,4 Milliarden Franken in nachhaltige BEKB-Anlagefonds investiert, was über 40 Prozent des Volumens aller BEKB-Anlagefonds entspricht.

Ausblick 2023 – Abflachung der Zinskurve

Das Jahr 2023 bleibt herausfordernd. In den ersten Monaten dürfte die Konjunktur weiter an Schwung verlieren. Die Inflation bleibt derweil erhöht, die geldpolitische Straffung dürfte ebenfalls anhalten. Der Höhepunkt der Inflation dürfte sodann erreicht sein. Spätestens ab dem zweiten Halbjahr erwartet die BEKB einen weiteren Rückgang der Inflationsraten in den USA und Europa.

In der Schweiz ist die Hoffnung auf eine umfassende Normalisierung der Teuerungssituation jedoch verfrüht – denn höhere Löhne und die Abwälzung hoher Energiepreise werden die Inflationsentwicklung weiterhin bestimmen. Gerade im Industriebereich dürfte 2023 nach einer markanten Erholung eine temporäre Schwäche einsetzen. Es sind aber auch wichtige Lichtblicke vorhanden. So dürfte sich die Erholung im internationalen Tourismus festigen und dies würde in den Tourismusgebieten zu einer positiven Konjunkturdynamik führen.

Die BEKB erwartet insgesamt eine Abflachung der Zinskurve. Mit weiteren Zinsschritten der Notenbanken ist vor allem im ersten Halbjahr zu rechnen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte den Leitzins nochmals um 0,5 Prozentpunkte erhöhen. Die BEKB hat ihre Zinsen bereits im Herbst angepasst und beobachtet den Markt weiterhin.

«Wir gehen davon aus, dass sich die Zinsdifferenz zwischen kurzen und langen Laufzeiten weiter angleichen wird», erklärt Armin Brun. Im Zuge der Zinswende sind die Hypothekarzinsen für längere Laufzeiten deutlich angestiegen. Nun steigen auch die Zinskosten für Saron-Hypotheken an, womit die Zinskurve abflacht.

Ausblick 2023 – Zuversichtlich für erneut positives Ergebnis

Die BEKB ist für das laufende Jahr zuversichtlich und erwartet wiederum ein starkes Resultat. «Unsere positive Situation – auch durch die Refinanzierung über unsere Kundengelder – sowie die Normalisierung der Zinssituation stimmen uns sehr zuversichtlich, im Jahr 2023 mindestens ein Ergebnis im Rahmen des Vorjahres zu erwirtschaften», ergänzt CEO Armin Brun.

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