Publikationsdatum: 10.08.2022 Ad-Hoc
«Unsere Kundinnen und Kunden schätzen gerade in diesen unsicheren Zeiten eine persönliche und marktnahe Beratung. Wie wir sie dabei mit unserem Seite-an-Seite-Ansatz unterstützen können, macht grosse Freude», sagt Armin Brun, CEO der BEKB.
Obwohl negative Markteinflüsse den übrigen ordentlichen Erfolg prägten, stieg der Geschäftsertrag insgesamt um 12,6 Prozent. Dabei erhöhte sich das Zinsengeschäft gegenüber dem Vorjahressemester um 16,3 Prozent auf 165,1 Millionen Franken. Es konnten weitere Wertberichtigungen aufgelöst werden. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg auf 56,6 Millionen Franken, jener aus dem Handelsgeschäft ebenfalls deutlich auf 21,8 Millionen Franken.
Gerade für Kundinnen und Kunden sind die Zeiten herausfordernd. Im ersten Halbjahr 2022 haben der Krieg in der Ukraine und pandemiebedingte Lockdowns in China die konjunkturelle Entwicklung gebremst und die Inflation ansteigen lassen. Eine geldpolitische Wende der Nationalbanken ist die logische Folge. Die BEKB hat ihrerseits die Negativzinsen, von denen nur wenige Kundinnen und Kunden betroffen waren, unverzüglich angepasst. Gleichzeitig bietet die BEKB auch trotz steigender Zinsen im Hypothekargeschäft attraktive Konditionen an und hat ihr Zinsmodell per August 2022 entsprechend angepasst. Bei einer tieferen Belehnung profitieren Kundinnen und Kunden von günstigeren Zinsen.
Anlegerinnen und Anleger wiederum sind den Unsicherheiten und der Nervosität an den Finanzmärkten ausgesetzt. Nach einer langen Periode der positiven Wachstumsentwicklung rutschen Portfolio-Renditen ins Minus – eine klare Strategie ist gefragter denn je. Hier ist das eigene und auf dem Platz Bern exklusive Anlage-Kompetenz-Zentrum der BEKB – bestehend aus dem Investment Advisory, dem Asset Management sowie der eigenen Handelsplattformen OTC-X und SME|X – ein grosser Mehrwert. In Sachen Anlegen hat die BEKB zudem Anfang 2022 ihre Nachhaltigkeitskriterien für Anlagen erweitert und diese auch in ihre klassischen Anlagelösungen integriert.
Kennzahlen Volumina (in Mio. CHF)
30.06.2022 |
31.12.2021 |
Veränderung |
|
---|---|---|---|
Bilanzsumme |
39'188 | 38'994 | +0.5% |
Kundenausleihungen - davon Hypothekarforderungen |
27'109 25'393 |
26'218 24'731 |
+3.4% +2.7% |
Kundengelder im engeren Sinn | 26'436 | 26'306 |
+0.5% |
Kundenvermögen | 38'618 |
40'717 |
-5.2% |
Basel-III-Gesamtkapitalquote |
19.4% |
19.0% |
+2.2% |
Kennzahlen Erfolgsrechnung (in 1000 CHF)
30.06.2022 |
30.06.2021 |
Veränderung |
|
---|---|---|---|
Brutto-Zinserfolg |
151'171 | 138'976 | +8.8% |
Netto-Zinserfolg | 165'081 | 141'914 |
+16.3% |
Kommissionserfolg | 56'562 | 55'503 | +1.9% |
Handelserfolg | 21'832 |
9'904 |
+120.4% |
Übriger ordentlicher Erfolg | 875 | 9'707 | -91.0% |
Geschäftsertrag | 244'350 | 217'027 |
+12.6% |
Geschäftsaufwand |
125'939 | 120'296 |
+4.7% |
Geschäftserfolg | 81'121 |
76'536 |
+6.0% |
Geschäftserfolg operativ |
88'133 | 69'497 |
+26.8% |
Gewinn |
65'980 |
63'616 |
+3.7% |
Der Geschäftsaufwand fiel im Vorjahresvergleich mit rund 125,9 Millionen Franken leicht höher aus. Einmalige Aufwendungen und Abschreibungen gab es durch die Gründung der BEKB-Tochtergesellschaft aity AG. Diese ist seit Anfang April 2022 operativ tätig mit dem Fokus, die Innovationskraft der BEKB weiter zu fördern und die Kooperationsfähigkeit in Ökosystemen zu steigern. So kann die BEKB künftig noch rascher auf die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden reagieren.
Konsequente Strategieumsetzung
Entlang ihrer Strategie 2025 beschreitet die BEKB auch in Bezug auf ihre Firmenkultur neue Pfade. Nach der Einführung des neuen Zusammenarbeits- und Führungsverständnisses und des neuen Vergütungsmodells folgt im zweiten Halbjahr 2022 die bankweite Abschaffung der Rangbezeichnungen und die Umsetzung der neuen Regelungen zu den Zeichnungsberechtigungen. Damit schafft die BEKB flachere Hierarchien und fördert die Arbeit auf Augenhöhe.
Inflation bleibt hoch und Zinsen steigen weiter
In Anbetracht der unsicheren geopolitischen Lage bleiben die negativen Markteinflüsse bestehen, und die Inflation dürfte auch in der Schweiz in den nächsten 12 Monaten hoch bleiben. Die BEKB erwartet bis Ende Jahr noch weitere Zinssteigerungen. Die konjunkturelle Dynamik dürfte deshalb weiter nachlassen. Die Schweiz dürfte das Negativzinsumfeld bereits im zweiten Halbjahr hinter sich lassen.
Die Lieferengpässe dürften sich zwar allmählich entspannen, jedoch nicht so schnell wie ursprünglich erwartet. Exportorientierte Sektoren wie die Uhren- und Maschinenbaubranchen vermelden gute Zahlen, hingegen dürfte die Normalisierung im Tourismussektor noch ein bis zwei Jahre dauern. Der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte stimmt demzufolge zuversichtlich.