Herr Vögeli, die BEKB gratuliert Ihnen herzlich zum Berner Unternehmenspreis Klima + Energie. Prämiert werden Unternehmen, die innovative Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz anbieten. Inwiefern kann eine Druckerei das?
Unser Motto ist «drucken, wie die Natur drucken würde». Und die Natur geht mit Ressourcen so um, dass ein geschlossener Kreislauf entsteht. Denken Sie etwa an einen Baum, notabene ja auch der Lieferant von Zellstoff für die Papierproduktion. Er wächst aus einem Samen, er ernährt Tiere mit seinen Früchten – und gibt lebenswichtigen Sauerstoff in die Atmosphäre ab. Später wird er sterben und verrotten. Damit liefert er wertvollen Humus, in den eines Tages wieder Samen fallen. Ein neuer Baum kann wachsen. Das ist ein Kreislauf ohne Gifte und Verschwendung, von einem Anfang bis zu einem Neuanfang. Das steckt hinter dem Ansatz «Cradle to Cradle» («von der Wiege bis zur Wiege»). Wir als Druckerei versuchen dasselbe. Wir möchten so nachhaltig wirtschaften, wie es uns die Natur seit Jahrmillionen vormacht.
Das klingt schwierig. Der Mensch versucht doch schon lange mit Technik, die Natur zu kopieren – doch wir kommen niemals an ihre Genialität ran…
Wir können aber folgende Schritte optimieren: Nur erneuerbare Energie bzw. grünen Strom nutzen, verantwortungsvoll mit Wasser umgehen und hohe soziale Standards leben. Zudem können wir eine komplette Recyclierbarkeit unserer Produkte anstreben – und nur mit Materialien arbeiten, die nicht giftig sind. Am Ende haben Sie ein Druckerzeugnis, das Sie theoretisch direkt kompostieren könnten. Da ist keine giftige Drucktinte, kein toxischer Leim – und da sind auch keine flüchtigen organischen Verbindungen, welche die Atmosphäre und die Ozonschicht belasten.