Familie

Taschengeld im Familienalltag: Regeln, Organisation und erste Sparziele

«Sackgeld» ist mehr als nur ein Mittel, Kindern finanzielle Freiheit zu gewähren. Es ist ein wichtiges Werkzeug, um ihnen den Wert des Geldes und die Bedeutung von Finanzentscheidungen beizubringen. So können Sie als Eltern Taschengeld als Werkzeug optimal einsetzen.

Freiheit und Grenzen: Das Gleichgewicht finden

Taschengeld ermöglicht es Kindern, die finanzielle Realität des Lebens zu erkennen und ein Verständnis dafür zu entwickeln, was sie sich leisten können. Während Kinder die Freiheit haben sollten, mit ihrem «Sackgeld» zu experimentieren und sogar gelegentlich Fehlkäufe zu tätigen, sollten bestehende Familienregeln dabei nicht ignoriert werden. Wenn ein Kind zum Beispiel unter der Woche kein Coca Cola trinken darf, sollte es zwar in der Lage sein, eines mit seinem Sackgeld zu kaufen – es jedoch nur am Wochenende zu konsumieren.

Organisation als Schlüssel: Das Taschengeld-Heft

Die Einführung von Taschengeld kann anfangs sowohl für Eltern als auch für Kinder aufregend sein. Doch mit der Zeit lässt die Begeisterung wohl nach – und Diskussionen, ob das Taschengeld schon bezahlt worden ist, könnten aufkommen. Ein selbst gestaltetes Heft oder eine Liste(PDF, 135.6 KB), in der das Kind Auszahlungsdaten und -beträge notiert, können hier Abhilfe schaffen. Dieses System bietet nicht nur Klarheit über den Taschengeld-Prozess – es fördert auch so etwas wie ein erstes Budgetbewusstsein bei den Kindern.

Vom kleinen Kauf zum grossen Sparziel

Mit dem «Sackgeld» erleben Kinder die Freude und Verantwortung, eigenes Geld zu besitzen. Sie stehen auch vor der Wahl, ob sie regelmässig kleine Beträge ausgeben – oder für grössere Wünsche sparen möchten. Als Eltern können Sie diesen Prozess unterstützen, indem sie gemeinsam mit Ihrem Kind Sparziele setzen und kreative Wege finden, diese zu visualisieren. Ob es sich um ein selbst gebasteltes Sparschwein oder einen gezeichneten «Sparweg» handelt: das Wichtigste ist, dass Ihr Kind einen konkreten und emotionalen Zugang zu seinem Sparziel findet.

Kommunikation & Transparenz: Regelmässige Taschengeld-Gespräche

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Umgang mit Taschengeld ist die offene Kommunikation zwischen Eltern und Kindern. Es ist empfehlenswert, regelmässige «Taschengeld-Gespräche» zu führen, in denen Sie mit Ihren Kindern gemeinsam über die Verwendung des Geldes, über finanzielle Entscheidungen und deren Konsequenzen sprechen (Beispiel: Hat sich das teure Spielzeugset gelohnt? Welcher Kauf hat dir am längsten Freude bereitet? etc.).

Diese Gespräche bieten eine hervorragende Gelegenheit, um:

  • Rückblick zu halten: Was hat das Kind in der letzten Zeit mit seinem «Sackgeld» gemacht? Gab es Fehlkäufe, aus denen gelernt werden kann?
  • Ziele zu setzen: Möchte das Kind für etwas Bestimmtes sparen? Wie kann es dieses Ziel erreichen?
  • Werte zu vermitteln: Als Eltern können Sie diese Gespräche nutzen, um wichtige Werte – wie Sparsamkeit, Grosszügigkeit und Verantwortung – zu vermitteln.
  • Fragen zu klären: Hat das Kind Fragen zum Geld oder zu finanziellen Themen? Dies ist die perfekte Zeit, um sie zu besprechen.
  • Der «Jugendlohn»  ist eine andere Form des Taschengeldes. Dort erhalten Jugendliche ab 12 Jahren einen festen Betrag, der jedoch auch für vorbudgetierte Ausgaben (wie Kleider, auswärts essen, Ausgang) reichen muss. Beim Jugendlohn sollten regelmässige Gespräche stattfinden, in welchen das Budget neu evaluiert und gegebenenfalls angepasst wird.

 

Publikationsdatum: 20.11.2023

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