Familie

So lernen Kinder spielerisch Geld sparen

Auf etwas sparen bedeutet, heute säen, um morgen ernten zu können. Kinder können auch mit Spielen und Basteln an dieses anspruchsvolle Thema herangeführt werden. Einige Tipps, wie Ihr Kind im Alltag das «Hüt für morn»-Denken und Sparen lernt.

«Spare in der Zeit, so hast Du in der Not», heisst es im Volksmund. Doch Sparen für die Zukunft bedeutet auch Verzicht in der Gegenwart. Kleine Kinder halten oft nur einen Aufschub von 2 oder 3 Minuten aus – was der sogenannte «Marshmallow-Test» wunderschön zeigt. Wenn sie dabei jedoch die Erfahrung machen, dass das Umfeld zuverlässig ist – und sich ihr Warten lohnt – dann lernen die Kleinen nach und nach, ihre Bedürfnisse aufzuschieben. Die Achtjährige, die mehrere Monate auf ein teures Spielzeug sparen kann, hat also einen langen Lernprozess hinter sich. Folgende Tipps und Tricks können aber helfen, Kindern schon früh das Sparen beizubringen.

Über Sparen und Verzicht sprechen

Wenn Sie als Elternteil das Sparen thematisieren, erkennt das Kind, dass Konsum und Genuss an genügend verfügbare Mittel geknüpft sind. Das Trinkwasser von zuhause statt vom Kiosk – in der Mehrweg- statt Einwegflasche – kann zum Thema werden. Oder die Wanderung statt Sesselbahnfahrt zum Aussichtspunkt, wenn Fitness und Wetter mitspielen. Auch Besorgungen wie ein neues Sofa oder Familienauto können Sie ruhig gemeinsam mit den Kindern besprechen. Ganz nach dem Motto «Was können und wollen wir uns warum leisten?». Wir erinnern, was wir öfter hören. Gespräche über das Sparen in der Familie machen aus dem grauen Thema etwas Greifbares. Kosten für neue Spielzeuge lassen sich auch vergleichen. So erfährt das Kind zum Beispiel, dass ein neues Tablet so viel wie sechs ferngesteuerte Autos kostet. Darunter kann es sich viel mehr vorstellen als unter einem Geldbetrag von 500 Franken.

Sparen spielerisch, mit Notizen und mit Basteln fördern

Spassige Spiele mit bunten Jetons oder Spielgeld führen das Sparen unmittelbar und humorvoll vor Augen. Das bekannteste Beispiel ist wohl der Dauerbrenner «Monopoly». Geld ausgeben ist dort zwar genauso wichtig. Doch wer viele gute Spielfelder besitzen möchte, muss auch geschickt sparen können. Ein schönes Notizbuch, vielleicht mit Lieblingstier oder Lieblingsfigur, kann Kinder ebenso beim Sparen unterstützen. Das Kind darf dort seine vom Taschengeld gesparten Beträge aufschreiben – zwischendurch wird gerechnet, wie weit es seinem Sparziel schon gekommen ist. Auch ein selbst gebasteltes Sparkässeli verbindet das ernste Sparthema mit der Lust am Schneiden, Kleben und Anmalen. So stellt Sparen für das Kind eine Gelegenheit dar, sich kreativ auszuleben.

Schenken beschränken, selbst verdienen einführen

Wer als Elternteil Wünsche immer sofort und vor Ort erfüllt, lässt Sparen sinnlos erscheinen. Schenken auf bestimmte Tage wie Weihnachten oder Geburtstag zu beschränken, hebt hingegen den Wert der Dinge hervor. Tätigkeiten wie Gartenarbeit oder Geschwister hüten können zudem mit einer Aufstockung des Sackgeldes belohnt werden – oder das Kind geht einem Ferienjob nach. Ab dem 12. Lebensjahr empfiehlt sich dann die Einführung des sogenannten Jugendlohns, der sich nach dem konkreten Geldbedarf der Jugendlichen im Alltag richtet.

Rituale pflegen, die mit Sparen zu tun haben

Der Gang zum Kinderkonto stellt für Kinder ein Ritual da, das sich auch mit anderen Ritualen – wie einem Spielplatzbesuch – verbinden lässt. Einmal mehr lernt das Kind das Sparen als etwas kennen, das zum Alltag gehört. Oder Sie als Eltern «füttern» mit Ihren Kindern immer am Wochenende das Sparschwein. Zudem können Sie kleine Zwischenerfolge auf dem Weg zum Sparziel mit Ihren Kindern feiern – etwa mit einem schönen Familienausflug. So wird vermittelt, dass nicht nur 200 neue Franken auf dem Konto Spass machen – sondern auch der Weg dorthin schon lustvoll sein kann.

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