Wer die Wahl gewinnt, dürfte sich vor allem nach der wirtschaftlichen Gesamtlage entscheiden. Auf den ersten Blick scheinen das positive Nachrichten für die Demokraten zu sein. Die US-amerikanische Wirtschaft präsentiert sich im Jahr 2024 gut:
- Im zweiten Quartal verbuchte das Land ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von soliden 2,8 Prozent.
- Die Arbeitslosenquote befand sich über Monate auf dem tiefsten Stand seit Ende der 60er-Jahre. Zuletzt zog die Quote zwar an, aber historisch betrachtet ist der aktuelle Wert von 4,3 Prozent noch sehr moderat.
- Die Wall Street stellte zahlreiche neue Rekorde auf, beispielsweise kletterte der Dow-Jones-Index auf einen neuen Allzeit-Höchststand.
- Selbst der Goldpreis übersprang erstmals in der Geschichte 2500 Dollar pro Feinunze.
Kommt die positive Wirtschaftslage in den USA auch bei der Bevölkerung an?
Anders als die Schweiz lebt die USA nicht vom Handel, sondern in erster Linie von der Inlandsnachfrage. Entsprechend wichtig ist die Stimmungslage der Konsumentinnen und Konsumenten für die Wirtschaft.
Und nicht für alle Bürgerinnen und Bürger der USA ist die Situation rosig. In den vergangenen Monaten hat der Inflationsdruck etwas nachgelassen, aber die Preise für Wohnen, Versicherungen, Autos oder Lebensmittel sind heute deutlich höher als 2020.
Und das sind die Vergleiche, welche die Amerikanerinnen und Amerikaner anstellen: «Geht es mir heute besser als vor vier Jahren?» Einige Wählerinnen und Wähler werden diese Frage mit Nein beantworten.
Das kann grossen Einfluss auf das Wahlergebnis haben. Denn die Entscheidung fällt in einigen wenigen Staaten, den sogenannten «Swing States» Wisconsin, Michigan, Pennsylvania, North Carolina, Georgia, Arizona und Nevada.
Und in diesen zählt jede einzelne Stimme. Im Jahr 2016 reichten Donald Trump wenige Tausend Stimmen, um sich dort gegen Hillary Clinton durchzusetzen. Und 2020 genügte Joe Biden ebenfalls eine hauchdünne Mehrheit zum Sieg und dem Einzug ins Weisse Haus.