Wie funktionieren ETFs?
ETF steht für Exchange-Traded Fund – auf Deutsch: börsengehandelter Indexfonds. In der Regel handelt es sich dabei um passive Fonds, die einen Index wie beispielsweise den Schweizer Aktienindex SMI möglichst genau nachbilden.
Das bedeutet: Ein ETF hat nicht das Ziel, eine bessere Performance als der zugrunde liegende Index zu erreichen. Legt der Index zu, gewinnt auch der Indexfonds an Wert und umgekehrt. Die Rendite für die Anlegerinnen und Anleger entspricht schliesslich der Wertentwicklung des Index abzüglich der ETF-Gebühren. Diese Gebühren sind je nach ETF unterschiedlich und umfassen zum Beispiel die laufenden Verwaltungsgebühren, aber auch einmalige Kosten, die beim Kauf und beim Verkauf der Anteile anfallen.
Die zweite zentrale Eigenschaft von ETFs ist, dass sie an der Börse gehandelt werden. Das heisst, Anlegerinnen und Anleger können ihre Anteile während der Börsenöffnungszeiten jederzeit kaufen und verkaufen. Bei aktiv gemanagten Fonds ist dies nur über den Fondsanbieter möglich, in der Regel einmal pro Tag.
Wie bilden ETFs einen Index nach?
Es gibt zwei Arten, wie ein ETF einen Index nachbildet: physisch oder synthetisch. Bei der physischen Nachbildung investiert der ETF direkt in die Wertschriften, die im Index enthalten sind. Also zum Beispiel in Aktien der Unternehmen im SMI.
Bei der synthetischen Nachbildung kauft der ETF nicht direkt Wertpapiere, sondern schliesst Tauschgeschäfte ab – zum Beispiel über sogenannte «Swaps». Das heisst: Der ETF investiert das Fondsvermögen nicht in den Index, sondern in andere Wertpapiere und geht daraufhin ein Tauschgeschäft ein, zum Beispiel mit einer Investmentbank.
Der ETF verpflichtet sich, der Gegenpartei die Rendite seines Portfolios zu übertragen. Die Gegenpartei zahlt dem ETF im Gegenzug die Wertentwicklung des vereinbarten Index aus. Diese Art der Nachbildung ist komplexer, weniger transparent und auch etwas risikoreicher als die physische Variante. Dafür können gewisse Märkte, zum Beispiel Rohstoffmärkte, effizienter repliziert werden. Denn es wäre mit hohen Kosten verbunden, physisches Rohöl in grossen Mengen einzukaufen und zu lagern.