Mehr als dreimal so viel werden Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde Niederhelfenschwil, St.Gallen, nächstes Jahr für ihren Strom bezahlen. Oder ganz konkret: 2'570 Franken statt 824 Franken, wenn man den Stromverbrauch eines durchschnittlichen Schweizer Haushalts (4'500 kWh/Jahr) als Beispiel heranzieht. Niederhelfenschwilerinnen und Niederhelfenschwiler mit Solaranlage auf dem Dach haben damit kein Problem. Je nach Grösse der Anlage können sie nicht nur ihren Strombedarf selber decken – sie erhalten auch noch den sechs- bis achtmal so hohen Preis, wenn sie ihren Strom-Überschuss ins Netz zurückspeisen. Laut der ETH Lausanne liessen sich 40% des Schweizer Strombedarfs alleine mit Solaranlagen auf Schweizer Hausdächern decken. Doch auch Fassaden und sogar Geländer sind für Photovoltaik geeignet. Die Firma 3S Swiss Solar Solutions aus Thun entwickelt und produziert solche Solarmodule. Und die BEKB steht ihr als Finanzpartnerin seit den Gründungstagen zur Seite.
Nachhaltigkeit
Mein Haus, mein Solarkraftwerk
Drohende Stromknappheit lässt die Preise in die Höhe schnellen. Fakt ist: Allein schon Solaranlagen auf Hausdächern könnten gut 40% des Schweizer Strombedarfs decken. Die 3S Swiss Solar Solutions AG – eine Geschäftskundin der BEKB – stellt genau solche Module her.
«Nachhaltigkeit beginnt in den eigenen vier Wänden»
«Ich spreche lieber von ‹solaren Bauprodukten› als von Solaranlagen», sagt Patrick Hofer-Noser, CEO und Inhaber der 3S Swiss Solar Solutions AG. «Wir verkaufen Solardächer, Solarfassaden und -geländer. Die Stromerzeugung ist also direkt in die jeweilige Gebäudehülle integriert». In knapp zwei Jahren hätten die 3S-Module die Energie wieder «hereingespielt», die zu ihrer Herstellung verwendet wurde. Drei Jahre dauert es, bis die CO2-Bilanz neutralisiert ist. «Ab diesem Zeitpunkt tragen die Module fast das ganze Jahr dazu bei, dass die Schweiz ihrem erklärten Ziel – Netto-Null-Emissionen bis 2050 – näherkommt». Nach 25 Jahren bieten die Panels immer noch über 80% ihrer Produktionskapazität.
Der Klimawandel zieht immer extremeres Wetter nach sich. Eine Gefahr für solche Solarprodukte? «Wir beschiessen unser Solardach im Test mit 5 cm grossen Hagelkörnern, der Durchmesser eines Minitennisballs», sagt Hofer-Noser. «Sie nehmen dabei keinen Schaden». Für den CEO des Thuner Unternehmens beginnt Nachhaltigkeit in den eigenen vier Wänden: «Die Schweiz wird in Zukunft deutlich mehr Strom benötigen – und zwar sauberen Strom, aus Solar- und Wasserkraft. Elektrische Wärmepumpen ersetzen sukzessive die Öl- und Gasheizungen, im Sommer steigt unser Kühlbedarf – und die Elektrofahrzeuge setzen ihren Siegeszug fort». Die aktuelle Energiekrise zeige zudem, dass Solaranlagen finanziell eine äusserst lohnende Sache seien. «Doch nun geht es darum, übers eigene Dach hinauszublicken. Wir sollten nicht nur an unseren Bedarf denken, sondern uns gemeinsam für die saubere, versorgungsichere Energiezukunft der Schweiz rüsten».
So geit hüt für morn: Zum Beispiel nachhaltig sanieren
Nachhaltigkeit ist eine Grundhaltung der BEKB. Gemeinsam mit der Energie Wasser Bern (ewb) und der Gebäudeversicherung Bern (GVB) hat sie darum Ende 2021 die Plattform «myky» für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer lanciert. Sie umfasst auch einen Solarrechner, der Kundinnen und Kunden aufzeigt, wie ihre zukünftige Solaranlage aussehen könnte, welche Investitionskosten anfallen dürften – und ab wann sich die Anlage voraussichtlich rechnen wird. Die BEKB ist überzeugt, dass Investitionen in Energieeffizienz – wie der Kauf einer Solaranlage – sich gleich mehrfach lohnen: Sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer erhalten Fördergelder – und senken auch noch Ihre Energiekosten. Bei Sanierung oder Neubau lohnt es sich auf jeden Fall, direkt solare Bauelemente, wie sie von 3S hergestellt werden, einzusetzen. Zudem ist es sinnvoll, immer das ganze Dach für die Energiegewinnung zu nutzen.
Darum hat die BEKB auch das Thuner Unternehmen 3S mit einer Kreditlinie unterstützt, als die Firma 2018 in die Automatisierung ihrer Solarmodul-Produktion investieren musste. «Ich habe die Bank damals als unkomplizierte und zuverlässige Finanzdienstleisterin mit kurzen Entscheidungswegen kennengelernt», sagt der 3S-CEO Patrick Hofer-Noser. «Es war eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Dass wir unsere Produktion automatisieren konnten, war ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg, Schweizer Häuser, Wohnungen und Firmengebäude mit hochwertigen Solarelementen zu bestücken.»