Es nieselt und ist kalt, aber die Stimmung im Wald von Ruedisberg bei Kirchberg ist gut. Motiviert schlagen und hacken die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler der Schule Kirchberg in genau abgemessenen Abständen Löcher in den Waldboden. Unterstützt werden sie von engagierten Mitarbeitenden der BEKB und Forstwartinnen und Forstwarten des Staatforstbetriebes. Die Kinder stecken In jedes Loch einen etwa 30 Zentimeter langen Setzling und füllen das Loch mit Erde auf. Dann ziehen sie ein Schutzrohr gegen Rehverbiss über den Setzling und befestigen es an einem Pfahl – ein letzter kräftiger Schlag mit dem Hammer auf den Pfahl – und das Bäumchen ist gepflanzt.
Domenico Sottile, Mitglied der Geschäftsleitung der BEKB, bringt die Bedeutung des Projekts auf den Punkt: «Mit dieser Aktion säen wir gemeinsam etwas für die kommenden Generationen und machen gleichzeitig Nachhaltigkeit für alle spürbar»
Eichenwälder – Schatztruhen der Artenvielfalt
Wer Eichen pflanzt, bindet nicht nur CO2 und produziert wertvolles Holz, sondern macht Wälder klimafit und schafft wertvolle Lebensräume. Die mächtigen Laubbäume sind Meister der Biodiversität. «Keine andere Baumart in Mitteleuropa bietet so vielen Lebewesen ein Zuhause oder Nahrung», erklärt Mirjam Richter vom Staatforstbetrieb. «Rund 500 Tier- und Pflanzenarten sind auf die Eiche angewiesen.» Zudem verfüge die Eiche im Hinblick auf den Klimawandel über ein besonders hohes Anpassungspotenzial und trage damit zur Stabilisierung wichtiger Waldökosysteme bei.
Nachhaltigkeit hautnah erleben
Die BEKB unterstützt das Projekt des Staatsforstbetriebs mit einem finanziellen Beitrag aus dem BEKB Förderfonds. Es startete im April 2022 im Berner Seeland, wo im Grossen Moos bei Ins auf einer Fläche von rund 1,7 Hektaren die ersten 2000 Eichen gepflanzt wurden. Im Jahr 2023 folgte eine weitere Pflanzung im Erlen-Ischlag bei Aefligen. Mit der aktuellen Pflanzung in Kirchberg sind dank der Unterstützung der BEKB insgesamt bereits 6000 Eichen in der Region Bern am Wachsen.
Von der Partnerschaft profitieren beide Seiten: «Die Zusammenarbeit mit der BEKB ermöglicht es uns, die Eichenwälder kostendeckend zu bewirtschaften», erklärt Miriam Richter.
Durch den Einbezug von Schulklassen erhält das Projekt auch eine soziale Dimension. Die Schülerinnen und Schüler können hautnah erleben, wie Nachhaltigkeit funktioniert. Klassenlehrerin Esther Bühler meint dazu: «Das Projekt ist für alle Beteiligten eine wertvolle Erfahrung und fördert das Umweltbewusstsein. Es tut den Kindern gut, einmal ausserhalb des Schulzimmers in der Natur in der Nähe ihres Wohnortes Hand anzulegen».
In dieser gemeinsamen Initiative liegt auch die Motivation für die BEKB, das Projekt zu unterstützen: «Gemeinsam tragen wir dazu bei, die nachhaltige Entwicklung unserer Region voranzutreiben», sagt Karl-Martin Wyss, Leiter des Förderfonds der BEKB.